line.at In der Sprache der "Gäste"

Gast

Das gemeingerm. Wort mhd., ahd. gast, got. gasts, aengl. giest, schwed. gäst beruht mit verwandten Wörtern im Lat. und Slaw. auf idg. *ghosti-s "Fremdling", vgl. lat. hostis "Feind, Gegner", dazu hospes "Gastherr; Gast" (s. die Artikel Hospital, Hospiz, Hotel) und die slaw. Sippe von russ. gost' "Gast", dazu gospodin "Herr" (übliche Anrede im Russ.).

Die Einstellung zum Fremdling, die freundlich aufnehmende wie die feindlich abweisende, spiegelt sich in den Bedeutungsverhältnissen dieser Wortgruppe wider. Auch im germ. Sprachbereich wurde ‘Gast’ in den älteren Sprachzuständen nicht nur im Sinne von "Fremdling", sondern auch im Sinne von "Feind, feindlicher Krieger" verwendet. Erst seit dem ausgehenden Mittelalter, als das Bürgertum bewußt Gastfreundschaft zu üben begann, erhielt das Wort im Dt. seinen ehrenden Sinn.

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Abl.: gastieren "als Gast (Künstler auf einer fremden Bühne) auftreten" (17. Jh., in der Bed. "bewirten"); gastlich "gastfreundlich" (mhd. gastlich).

Zus.: Gastarbeiter (2. Hälfte des 20. Jh.s als Ersatz für "Fremdarbeiter"); gastfreundlich "um das Wohl des Gastes bemüht" (18. Jh.), Gastfreundschaft (17. Jh.); Gastgeber (mhd. gastgeber "Gastwirt"); Gasthaus (mhd., ahd. gasthus); Gasthof (15. Jh.); Gastspiel "Auftreten eines Künstlers auf fremder Bühne" (20. Jh.); Gaststätte (20. Jh.); Gastwirt (17. Jh.); Gastwirtschaft (19. Jh.); Fahrgast (19. Jh.). / (c) Dudenverlag Herkunftswörterbuch

Gast

Besuch, Besucher, häufiger in Gaststätten: Stammgast, Habitué (bes. österr.); Auswanderer, Fremder, Gastarbeiter, Publikum,
Ggs. Bewohner; G. sein, Gastrecht genießen; fremd. / (c) Dudenverlag, Synonyme

 

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